Ausgabe 26, März 2000
Zentrale Komponente der in Ausgabe 25 / 99 vorgestellten Infrastruktur zur gemeinsamen Durchführung von Experimenten über das Internet ist eine vom Fach Technologie und Didaktik der Technik der Universtät Duisburg entwickelte Software, die die Funktionen des SIOS-Interfaces für die Fernsteuerung über das Internet zur Verfügung stellt. Die Installation und der erste Funktionstest dieser Software wird im folgenden Artikel detailliert beschrieben.
Für die folgende Beschreibung geht davon aus, dass ein Rechner mit dem Betriebssystem Windows 95, Windows 98 oder Windows NT sowie ein Internetzugang vorhanden ist. In diesem Fall dürfte das Internetprotokoll TCP/IP bereits korrekt konfiguriert auf dem Rechner verfügbar sein.
Die Software befindet sich auf dem WWW-Servers des Faches Technologie und Didaktik der Technik. Unter der Adresse http://Technologie.uni-duisburg.de/ftp/pub/software/MODULBUS. Befindet sich die Datei AUSGABE26.ZIP, die nach dem Anklicken auf das lokale Laufwerk des Rechners gespeichert wird. Dieses Archiv enthält zur Installation die Datei Setup.exe.
Wenn entsprechend den Anweisungen vorgegangen wurde, befindet sich das Programm im Startmenü unter Programme / PDV - Tester .
Für den ersten Testlauf wird noch keine Internetverbindung benötigt, ein lokaler SIOS-Server mitgeliefert und bereits installiert wurde. Er wird über das Startmenü unter (Programme / SIOS) aufgerufen.
Nach der Initialisierung des Programms, was einige Sekunden dauern kann, erscheint die Meldung „bereit“ in der Schaltfläche der Startleiste. Die Anwendung wird durch einen Mausklick auf die Schaltfläche ausgewählt!
Wurde ein SIOS-Interface mit einem COM-Port verbunden, wird es automatisch erkannt und initialisiert. Über den Menüpunkt Selbsttest / Testmuster wird ein Selbsttest des SIOS aktiviert.
PDV - Tester
Nun kann das Programm „PDV - Tester“ gestartet werden. Die Oberfläche ist in zwei große Bereiche unterteilt, die SIOS-Anbindung und das SIOS-Kontrollzentrum. In der SIOS-Anbindung sind vier weiße Felder untergebracht. In diese muss die IP-Nummer des Rechners stehen, auf dem der SIOS-Server läuft.
Bei einem lokalen SIOS-Server muss an dieser Stelle auch die IP-Nummer „127.0.0.1“ stehen. Diese sogenannte localhost-Adresse ist bereits standardmäßig im Adressfeld eingetragen. Durch Anklicken von „Verbinden“ wird der Kontakt zum Server hergestellt und das Symbol „bereit“ wird in der Windows-Taskleiste durch „Verbunden“ ersetzt. Der Server zeigt an, dass er eine Verbindung erhalten hat. Als IP-Nummer des Rechners, der gerade auf ihn zugreift ist in diesem Fall natürlich die eigene IP-Nummer 127.0.0.1.
Um Werte an ein angeschlossenen SIOS auszugeben, muss ein Wert zwischen 0 und 255 in das entsprechende Kontrollfeld eingegeben, und „Senden“ angeklickt werden. Die digitalen Ausgängen auf der Oberfläche von PDV-Tester zeigen zur Kontrolle ebenfalls das entsprechende Bitmuster an.
Auch ohne angeschlossenes SIOS können die vorhergehenden Schritte ausprobiert werden: Der Server läuft in diesem Fall im simulierten Betrieb. Er nimmt ihre Eingaben entgegen, liefert bei den Abfragen aber nur zufällige Werte zurück.
Nach diesen lokalen Versuchen, soll nun die Ansteuerung eines Interfaces über das Internet erfolgen. Der gleiche Server, der auf Ihrem Rechner installiert wurde, läuft ständig auf einem Rechner an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg - ein Server des Faches Technologie und Didaktik der Technik. Er ist ebenfalls über seine RS232-Schnittstelle mit einem SIOS-Interface verbunden.
Man kann dieses Interface sogar aus nächster Nähe betrachten ohne den Schreibtisch zu verlassen. Unter http://tech5.uni-duisburg.de sieht man das Bild einer WebCam, die alle 10 Sekunden ein Bild des an den Server angeschlossenen SIOS-Interfaces liefert.
Bei dem Versuch, diese Interface über eine Internetverbindung zu steuern, muss in dem Programm PDV-Tester unter „Anbindung“ die IP-Nummer 134.91.175.92 eingetragen und „Verbinden“ angewählt werden. Der lokale Rechner versucht nun eine Verbindung zu dem SIOS-Server in Duisburg aufzubauen. Sollte hierbei eine Fehlermeldung eingeblendet werden, ist vielleicht schon jemand anderes gerade mit dem Server verbunden – versuchen Sie es in diesem Fall bitte später noch einmal.
In dem SIOS-Kontrollzentrum besteht die Möglichkeit, die digitalen und analogen Ein- und Ausgänge einzulesen bzw. zu setzen. Um Werte auszugeben wird wie bereits weiter oben beschrieben, ein Wert zwischen 0 und 255 in das entsprechende Kontrollfeld eingetragen, und auf „Senden“ gedrückt. Am Bildschirm leuchtet das entsprechende Bitmuster auf, und über die Webcam müsste nach spätestens 10 Sekunden das gleiche Muster zu sehen sein. Da bei dem Interface in Duisburg die Ein- und Ausgänge miteinander verbunden sind, erscheint dieses Muster gleichzeitig auch bei dem digitalen Eingang (grün).
Wer vorwiegend nachts arbeitet, wird ein stockdunkles Labor vorfinden. Aber an den Analogausgang 1 wurde eine Glühlampe angeschlossen, die über die ausgehende Spannung betrieben wird und das sogar dimmbar ist. Im Licht der Glühlampe ist ein LCD-Display zu erkennen, das an den Analogausgang 2 angeschlossen ist und die dort ausgehende Spannung anzeigt. Die Werte zwischen 0 und 255 bewirken eine Ausgangsspannung von 0V bis 5V (max. Betriebsspannung), wie am Display zu erkennen ist. Um Werte von einem Eingang einzulesen, muss der Knopf „Aktualisieren“ in dem entsprechenden Eingangsmodul gedrückt werden. Der aktuell anliegende Wert des jeweiligen Einganges wird in dem Feld links neben dem Button angezeigt.