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SIOS - Interface
Allgemeine Beschreibung
Kommandos
SIOS-Kommandos im Basismodus
Speicherbereiche und Betriebsmodi
Einsatz des Makrocompilers MC
zum
Shop
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Allgemeine Beschreibung
Das
SIOS-Interface ist ein vielseitiges PC-Interface mit universellen Ein-
und Ausgängen. Im einzelnen handelt es sich dabei um:
- 8 digitale Eingänge (TTL-Pegel)
- 8 digitale Hochstrom-Ausgänge 600 mA
- 2 analoge Eingänge (0-5 V)
- 2 analoge Eingänge (0-2,5 V)
- 2 analoge Leistungs-Ausgänge (0-5V)
Zur Stromversorgung wird ein Netzteil 12V/2A benötigt.
8 digitale Leistungsausgänge
Jeder digitale Ausgang
liefert einen Ausgangsstrom von bis zu 600 mA. Die Ausgangsspannung
lässt sich im Bereich von 5V bis 12V einstellen. Durch einen
zusätzlichen Schalter kann die Versorgungsspannung direkt als
Ausgangsspannung durchgeschaltet werden. Ein "Notausschalter" macht die
Ausgänge stromlos. Übersteigt der Gesamtstrom aller
Ausgänge einen Wert von ca. 1,5 A schaltet der
Überlastungsschutz die Ausgänge ab.
8 digitale Eingänge
Diese Eingänge haben TTL-Pegel und sind gegen Verpolung und Überspannung geschützt (+/- 30 V).
4 analoge Eingänge
Zwei
Analogeingänge haben wie beim CompuLAB-Interface und bei der
miniRS-Box einen Messbereich von 0 - 5 V. Zwei weitere
Analogeingänge mit einem Messbereich von 0 - 2,5 Volt stehen
insbesondere für den Anschluss von Sensoren bereit. Die
Standardauflösung beträgt 8 Bit. Wenn Messungen mit
größerer Genauigkeit durchgeführt werden sollen, kann
eine erhöhte Auflösung von 10 Bit gewählt werden.
2 analoge Ausgänge
Die
Digital/Analog-Wandler liefern eine Ausgangsspannung im Bereich von 0
bis 5 Volt bei einer Auflösung von 8 Bit. Sie sind mit
Leistungsverstärkern ausgerüstet und liefern einen Strom von
bis zu 300 mA. Bei einer maximalen Ausgangsleitung von ca. 1,5 Watt
lassen sich bereits kleine Gleichstrommotoren oder auch Lautsprecher
direkt anschließen.
Internes Daten-RAM
Ein 32 Kilobyte
großer Datenspeicher bietet die Möglichkeit, schnelle
Messungen durchzuführen und im RAM abzulegen. So erreicht man bis
zu 10.000 Messungen pro Sekunde. Diese automatischen Serienmessungen
sind auch dann von Vorteil, wenn vom PC kein gleichmäßiges
Abfragen der Eingänge sichergestellt werden kann, z.B. bei
Windows-Programmen.
Das Betriebssystem
Das SIOS-Interface
enthält den vollständigen alten Befehlssatz der RS-Box, um
auch alte Programme nutzen zu können. Daneben wurde aber ein
neuer, "aufgeräumter" Befehlssatz eingebaut, der z.T. auch
schnellere Datenübertragungen erlaubt. Das Betriebssystem
unterstützt 10-Bit-Messungen und Analogausgaben. Außerdem
können Messserien mit bis zu 5.000 Messungen pro Sekunde erfasst
und im RAM zwischengespeichert werden. Die Standard-Baudrate
beträgt 19.200 Baud, sie kann bis auf 57.600 Baud erhöht
werden.
Ansteuerung
Der Datenaustausch
zwischen Interface und Hostrechner findet über die serielle
Schnittstelle statt. Dabei arbeitet die Schnittstelle
grundsätzlich mit 19200 Baud, 8 Bit und 2 Stoppbits. Das Interface
decodiert empfangene Bytes als Kommandos und führt entsprechende
Aktionen aus. Einige Kommandos sind doppelt ausgeführt, um eine
Kompatibilität mit anderen Interfaces (z.B. der RS-Box) zu
erreichen.
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Kommandos
Dieser
Text wendet sich in erster Linie an Entwickler, die Software für
SIOS erstellen wollen. Die Kenntnis der gültigen
Interface-Kommandos ermöglicht Lösungen mit beliebigen
Programmiersprachen. Das SIOS-Betriebssystem ist ähnlich aufgebaut
wie das System des ES535. Es wurde jedoch nicht in Assembler
geschrieben, sondern komplett mit dem Makrocompiler MC.
Nach dem Einschalten
befindet sich das SIOS im Basismodus und wartet auf gültige
Kommandos. Es gelten folgende Einstellungen:
- Serielle Schnittstelle: 19200 Baud, 8 Bits, 2 Stopbits
- Messbereiche
der Analogeingänge A und B: 0...5V
- Messbereiche
der Analogeingänge C und D: 0...2,5V
- Referenzspannung an den Sensorbuchsen C und D: 2,5V
- Interne Zeitbasis: 1 ms
- Interface-Kennung: 10 (Version 1.0)
Neben den SIOS-Kommandos
werden auch die Compactbox-kompatiblen Kommandos (81, 176, 210, 211)
ausgeführt, so daß alte Programme weiterhin arbeiten.
Zusätzlich kann das Interface in einen CompuLAB- kompatiblen Modus
versetzt werden. Es liefert dann die Kennung 201 (CompuLAB, Version
2.01). Neben den alten Kommandos der Compactbox werden in der Emulation
auch die CAMFACE-Kommandos (64, 72, 58, 69) ausgeführt.
Das SIOS enthält eine Funktionstest ohne angeschlossenen PC: Beim
Start muss der digitale Eingang D0 hochgesetzt sein. Dann erscheint das
Bitmuster 01010101 an den Ausgängen.
Durch entsprechende Kommandos kann im Basismodus die Baudrate bis 57,6
Kilobaud eingestellt werden. Die Zeitbasis von 1 ms kann für
Messserien auf 0,2ms oder 10 ms verändert werden. Die
Referenzspannungen der Sensoranschlüsse werden durch zwei
Analog-Kanäle gebildet und sind frei veränderbar. Der
Standardwert 2,5V wird mit dem Parameter 128 (= 1/2 Ub) gewählt.
Für jeden der vier Eingänge kann der Messbereich für
8-Bit-Messungen in weiten Grenzen eingestellt werden, wobei jeweils
eine untere und eine obere Grenze durch einen 4-Bit-Parameter
festgelegt sind, die zusammen einen Byte-Parameter bilden. Bit 0...3
legt die untere Grenze als Vielfaches von 5V/16 fest, Bit 4...7 ebenso
die obere Grenze. Beide Referenzspannungen müssen einen
Mindestabstand von 1,25V einhalten. Beispiel: 84h bewirkt den
Messbereich 1,25V-2,5V. Ausnahme: 00h=0.5V. Die durch spezielle
Kommandos eingegebenen Messbereiche überschreiben die
Standardauflösungen von 5V, 5V, 2,5V und 2,5V nur für
Direktmessungen im 8-Bit-Modus. 10-Bit-Messungen verwenden
grundsätzlich den vollen Bereich von 0...5V. Für
Serienmessungen erfolgt eine eigene Einstellung der Bereiche im
Definitionsblock der Messung.
Serienmessungen werden durch insgesamt 14 Parameter definiert. Dabei
werden die Anzahl der Einzelmessungen, die aktiven Kanäle in 8-
oder 10-Bit-Auflösung, die Messbereiche getrennt für jeden
Kanal, die Intervallzeit, die Zeitbasis und ein Steuerbyte für
Zusatzoptionen angegeben. Die Intervallzeit wird als 16-Bit-Wert als
Vielfaches der gewählten Zeitbasis von 0,1ms, 0,2ms, 1ms oder 10ms
angegeben. Die schnellste einstellbare Abtastung für beliebige
Messungen erfolgt im 0,2-ms-Raster (Abtastrate 5kHz). Für
Einkanalmessungen ohne Zusatzoptionen ist auch eine Zeitbasis von 0,1ms
erlaubt. Noch schnellere Messungen werden durch nachgeladene
Spezialprogramme erreicht.
Beispiel: 112,0,100,1,2,3,4,0,0,128,128,0,6,2,1 stellt ein:
100 Messungen, alle Kanäle, Standardauflösung 8 Bit
,Intervall 10ms, Zeitbasis 1ms, der Digitalausgang D0 zeigt die Dauer
der Messung. Die eigentliche Messung wird durch ein eigenes Kommando
gestartet. Alternativ stehen Startkommandos mit Triggerung zur
Verfügung. Mit "0" kann die Messung vorzeitig abgebrochen werden.
Die Unterbrechung entspricht einem Neustart, wobei allerdings alle
Messdaten erhalten bleiben. Nach dem Ende einer Messung sendet SIOS ein
Ready-Byte (1).
Nach dem Ende der Messung können die Messdaten ausgelesen werden.
Der Umfang der Daten kann bis zu 30 kB betragen. Das Datenformat der
Messserien ist wie folgt festgelegt: 14 Bytes des Definitionsblocks,
dann Messergebnisse für alle Kanäle geschachtelt, je 1 Byte
für 8-Bit, 2 Bytes für 10-Bit-Messungen. Bei 10-Bit ist der
im Definitionsblock angegebene Messbereich ohne Bedeutung und
beträgt immer 0-5V. 8- und 10-Bit-Meßkanäle dürfen
zusammen verwendet werden.
Das Betriebssystem erlaubt den freien Zugriff auf alle Adressen des
Prozessor-internen RAMs, des externen 32K-RAMs und der
Spezialfunktionsregister des Prozessors. Es können Programme nach
geladen und gestartet werden. Außerdem können spezielle
Speicherkonfigurationen eingeschaltet werden, die sich nur durch
Ausschalten wieder verlassen lassen.
SIOS kann durch falsche Kommandos zum Absturz gebracht werden.
Empfängt das Interface zufällige Kommandos, dann könnte
eine unkontrollierte Aktion eintreten und den weiteren Datenaustausch
blockieren. Mögliche Fehlerquellen sind z.B.:
Die Baudrate wird unkontrolliert verändert.
Es erfolgt ein ungewollter Programmaufruf, z.B. an einer nicht definierten Adresse.
Prozessor-Register oder Speicherstellen des internen RAM werden verändert.
Der geschützte
RAM-Bereich 0000h...0025h mit seinen Interruptvektoren (als
Programmspeicher gespiegelt bei 8000h...8035h) wird verändert.
Vor dem Ende einer Messung
werden erneute Kommandos geschickt. Das erste Byte unterbricht dann die
Messung, das zweite Byte wird als neues Kommando interpretiert und
führt zu einer zufälligen Aktion.
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SIOS-Kommandos im Basismodus
Spezielle SIOS-Optionen:
Senden Empfangen Funktion ----------------------------------------------------------- 00h Interrupt für laufende Messungen und Programme 01h 10 Versionsnummer 1.0 abfragen 02h 15 Datum: Tag 03h 8 Datum: Monat 04h 96 Datum: Jahr 05h, Byte Baudrate ändern: FFh=57,6kBd FDh=19,2kBd, FAh=9,6kBd usw. 08h, Byte Messbereich Kanal 0 ändern ... 00h=5V 80h=2,5V, 40h=1,25V 0Bh, Byte Messbereich Kanal 3 ändern
Portausgaben:
Senden Empfangen Funktion ----------------------------------------------------------- 10h, Byte Ausgabe Port 4 = "DezAus"
Porteingaben:
Senden Empfangen Funktion ----------------------------------------------------------- 20h Byte Lesen Port 1 = "DezEin"
Analogeingaben, 8 Bit:
Senden Empfangen Funktion ----------------------------------------------------------- 30h Byte Messen Kanal 0 (A) 31h Byte Messen Kanal 1 (B) 32h Byte Messen Kanal 2 (C) 33h Byte Messen Kanal 3 (D)
Analogeingaben, 10 Bit:
38h Highbyte Messen Kanal 0 (A) 1 Lowbyte ... 3Bh Highbyte Messen Kanal 3 (D) 1 Lowbyte
Analogausgaben:
Senden Empfangen Funktion ----------------------------------------------------------- 40h Byte Analogausgabe Kanal 0 (A) 41h Byte Analogausgabe Kanal 1 (B) 42h Byte Referenzspannung Kanal 2 (C) 43h Byte Referenzspannung Kanal 3 (D)
Reservierte Kommandos für Timer-Funktionen (künftige Erweiterungen):
Senden Empfangen Funktion ----------------------------------------------------------- 50h 51h Byte altes Kompaktbox-Kommando 81, DezAus
Speicherzugriffe:
Senden Empfangen Funktion ----------------------------------------------------------- 60h HiAdr, LoAdr Code laden 1 1, Byte 1. Byte 1 1, Byte 2. Byte ... 1 0 Ende 61h HiAdr, LoAdr Programmstart 62h HiAdr, LoAdr, Byte RAM-Adresse beschreiben 63h HiAdr, LoAdr Byte RAM-Adresse auslesen 64h Adr, Byte Register beschreiben 65h Adr Byte Register auslesen 66h SFR, Byte SFR beschreiben 67h SFR Byte SFR auslesen 68h HiAdr, LoAdr Speicherbereich auslesen 1 Byte 1. Byte 1 Byte 2. Byte ... 0 Ende
Serienmessungen:
Senden Empfangen Funktion ----------------------------------------------------------- 70h, Anzahl-High, Anzahl-low Serie definieren Kanal 1, 2, 3, 4 "0" = aus, 129,130,131,132 f. 10-Bit Meßbereiche Kanal 0...3 Standard: 0,0,128,128 f. 5V/2,5V Zeit-high, Zeit-low Meßzeit = Zeit + Anzahl Kanäle Zeitbasis 1=0,2ms, 2=1ms, 3=10ms Optionen Bit0: D0 zeigt Messung Bit1: D1 zeigt Meßpunkte Bit2: Rampe an Analogausgang A Bit3: Hochzählen an Ausgängen 71h 1 Start der Messung, 1=beendet 72h Meßwertspeicher auslesen Byte 1. Byte 1 Byte 2. Byte ... 0 Ende
73h Byte 1 Start mit Triggerung, pos. an A0 74h Byte 1 Start mit Triggerung, neg. an A0 75h Byte 1 Start mit Triggerung, pos. an A1 76h Byte 1 Start mit Triggerung, neg. an A1 77h 1 Start mit Triggerung, pos. an D0 78h 1 Start mit Triggerung, neg. an D0
Compactbox-Kommandos:
SIOS enthält aus
Gründen der Kompatibilität den Befehlssatz der alten
Compactbox bzw. der RS-Box. Alle alten Programme können daher
weiter verwendet werden.
Senden Empfangen Funktion ----------------------------------------------------------- 51h Byte Digitale Ausgabe (81) B0h Analogeingang-Init (176) D2h Byte Messung, Kanäle abwechselnd (210) D3h Byte Digitale Eingabe (211)
CompuLAB-Emulation:
Senden Empfangen Funktion ----------------------------------------------------------- 61h, 10h, 00h Starten des CompuLAB-Modus
Die Emulation wird als
Aufruf eines Programms im EPROM bei Adresse 0100h gestartet. Es gibt
keine Rückkehr außer durch Ausschalten. Der Interrupt ist
gesperrt. Das SIOS kennt nun nur noch die alten RS-Box-Kommandos (81,
176, 210 und 211) sowie die CamFace-Kommandos (64, 72, 60 und 58).
Außerdem wird die Interface-Kennung "201" wie beim CompuLAB
ausgegeben.
Senden Empfangen Funktion ----------------------------------------------------------- 51h Byte Digitale Ausgabe (81) B0h Analogeingang-Init (176) D2h Byte Messung, Kanäle abwechselnd (210) D3h Byte Digitale Eingabe (211)
48h Byte Digitale Ausgabe (72) 3Ch Byte Messung, Kanal 0 (60) 3Ah Byte Messung, Kanal 1 (58) D3h Byte Digitale Eingabe (211)
01h 201 Identifikation: CompuLAB
Im Normalfall können
die alten Compactbox-Kommandos direkt aus dem Standard-Modus aufgerufen
werden. Nur die Interface-Kennung und der zweite Befehlssatz des
CompuLAB unterscheiden die Emulation vom Basismodus.
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Speicherbereiche und Betriebsmodi
Das
SIOS verfügt über vier unterschiedliche Betriebsmodi mit
jeweils eigenen Speichermodellen. Nach dem Einschalten befindet es sich
im Modus 0 mit dem EPROM im Adressbereich 0000h bis 7FFFh und dem RAM
als Programmspeicher im Bereich 8000h bis FFFFh, gespiegelt als
Datenspeicher im Bereich 0000h bis 7FFFh.
0000h - 07FFh Programmbereich 2K (läuft bei 8000h-87FFh) 800Bh...800Dh und 8023h...8025h reserviert für Interrupt-Vektoren 0800h - 7FFFh Datenbereich 30K
Alle
Prozessor-Interrups werden in den RAM-Bereich ab 8000h gelenkt. Das
System verwendet den Timer0 (800Bh) und die serielle Schnittstelle
(8023h), wobei die Vektoren in den EPROM-Bereich zurückgelenkt
werden. Der Anwender darf deshalb die RAM-Bereiche 000Bh-000Ch und
0023h-0025h nicht verändern, außer er möchte die
Interrupts für eigene Zwecke einsetzen.
SIOS kennt insgesamt vier
verschiedene Betriebsmodi, die zum Entwicklungssystem ES535 kompatible
sind. Es können deshalb Programme in der jeweils passenden
Speicheraufteilung nachgeladen werden. Die Umschaltung in die
Betriebsmodi 1 bis 3 erfolgt durch Programmsprünge zu den Adressen
7400h, 7800h und 7C00h. Eine Rückkehr in den Modus 0 durch
Software ist nicht vorgesehen. Die Umschaltung bleibt gültig, bis
SIOS neu gestartet wird. Im Normalfall wird spezielle Software in das
RAM geladen, um dann den gewünschten Modus einzuschalten. Dabei
ist darauf zu achten, dass beim Laden die Interrupt-Vektoren bei 800Bh
und 8023h nicht zerstört werden.
Die Umschaltung in
höhere Betriebsmodi erfolgt durch Programmsprünge zu
besonderen Adressen: 7400h für Modus 1, 7800h für Modus 2 und
7C00h für Modus 3. Modus 1 und 2 dienen ausschließlich dazu,
Programme in den Adressbereich ab 0000h zu laden und zu starten. Das
RAM liegt als Datenspeicher jeweils bei Adresse 0. Während
allerdings im Modus 1 das gesamte RAM zugleich als Programm- und
Datenspeicher im Bereich 0000h bis 7FFFh angesprochen werden kann, ist
es im Modus 2 in zwei 16K-Bereiche aufgeteilt, die als Programm- und
Datenspeicher im Bereich 0000h bis 3FFFh parallel liegen und jeweils im
Bereich 4000h bis 7FFFh gespiegelt werden.
Modus 3 schaltet ein
alternatives Betriebssystem in oberen 16-K-Bereich des EPROMs ein.
Dieser Bereich wird derzeit nicht benutzt und ist für
künftige Erweiterungen vorgesehen. Das RAM steht im Bereich 0000h
bis 7FFFh als reiner Datenspeicher zur Verfügung.
Die folgende Übersicht zeigt noch einmal alle vier Betriebsmodi und die zugehörige Speicheraufteilung:
Modus 0:
Programmspeicher Datenspeicher I/O-Bereich
---------------------------------------------------
EPROM RAM
0...32K 0...32K
----------------------------------------------------
RAM 32K...64K
32K...64K (gespiegelt)
----------------------------------------------------
Modus 1 (Umschaltung: 7400h):
Programmspeicher Datenspeicher I/O-Bereich
---------------------------------------------------
RAM (untere Hälfte) RAM (obere Hälfte)
0...16K 0...16K
gespiegelt 16K...32K gespiegelt 16K...32K
----------------------------------------------------
32K...64K
----------------------------------------------------
Modus 2 (Umschaltung: 7800h):
Programmspeicher Datenspeicher I/O-Bereich
---------------------------------------------------
RAM RAM
0...32K 0...32K
----------------------------------------------------
32K...64K
----------------------------------------------------
Modus 3 (Umschaltung: 7C00h):
Programmspeicher Datenspeicher I/O-Bereich
---------------------------------------------------
EPROM RAM
16...32K, 0...16K 0...32K
----------------------------------------------------
32K...64K
----------------------------------------------------
Die übrigen Ressourcen des Prozessors 80C535 sind wie folgt eingesetzt:
P1 = Digitale Eingänge,
P4 = Digitale Ausgänge
P5 = Daten zum DA-Wandler, P3.2...P3.4 = A0,A1,/CS für DA-Wandler
P3.5 bildet die digitale Datenleitung am Pin 6 der Sensoranschlüsse C/D.
P4.2 und P4.3 liegen jeweils direkt am Pin 5 der Sensoranschlüsse C/D.
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Einsatz des Makrocompilers MC
Software-Entwickler
können den Makrocompiler MC einsetzen, um spezielle Software
für das SIOS zu schreiben. MC übersetzt einen Quelltext in
ein lauffähiges Maschinenprogramm für beliebige
Speicherbereiche. Das SIOS-Betriebssystem wurde komplett mit MC
entwickelt. Typische Einsatzbereiche für zusätzlich
nachgeladene Software sind:
- Autonom lauffähige Steuerprogramme
- Zeitkritische Programme wie z.B. extrem schnelle Datenerfassung
- Interruptgesteuerte Hintergrundprogramme, z.B. für Signalgeneratoren
- Erweiterungen des Betriebssystems
Um MC-Programme zu schreiben, sind die folgenden Einstellungen im
Option-Menü des Makrocompilers einzutragen:
COM 2 Baud 19200 Prozessor 80535 Startseite 129 Startadresse 51 Tabelle MCSIOS.TAB Helpfile MCSIOS.HLP Download-Protokoll 2 Download-Delay 0
Die Startseite 129 ist zu wählen, um die Interruptvektoren auf der ersten RAM-Seite nicht zu verändern.
Besondere MC-Befehle für SIOS:
RdPORT, WrPORT Portzugriffe
RdAd AD-Wandler 8-Bit
RdAd10 AD-Wandler 10-Bit, lowbyte in B
WrDA DA-Wandler, Kanal in B
WrCOM, RdCOM Serielle Schnittstelle
Delay Reitraster-Steuerung
Time0.1ms, Time0.2ms, Zeitbasis für Delay
Time1ms, Time10ms (default: 1ms)
Das folgende Beispielprogramm demonstriert die Verwendung der analogen Ein- und Ausgänge:
;Ausgabe der Spannung am Analogeingang A über Analogausgang A ;Invertierte Ausgabe über Analogausgang B ;Aus einem Einphasensignal wird ein Gegentaktsignal gebildet
Procedure AnalogRechnen RdAD 0 ;Analogeingan 0 abfragen (8 Bit) WrMem 1 ;Ergebnis zwischenspeichern B 0 ;Analogausgang 0 WrDA ;Analogausgabe Kanal 0 RdMem 1 ;Ergebnis wiederherstellen NOT ;Ergebnis invertieren B 1 ;Analaogausgang 1 WrDA ;Analogausgabe Kanal 1 EndProc
Begin Loop AnalogRechnen End
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Mit MC können
Hintergrundprogramme geschrieben werden, die auf Prozessor-Interrupts
reagieren. Das folgende Beispiel demonstriert die Timer-gesteuerte
Ausgabe über die digitalen Ausgänge. Das Programm läuft
im Hintergrund neben dem Betriebssystem. Anwenderprogramme wie z.B.
Do-it für SIOS können gleichzeitig alle SIOS-Kommandos im
Vordergrund verwenden. Bei der Programmierung müssen verschiedene
Einzelheiten beachtet werden:
- Der Timer-Interrupt darf erst zur Laufzeit von 800Bh auf die eigene Interrupt-Prozedur umgelenkt werden.
- Der Akku A muß gesichert und wiederhergestellt werden.
- Am Ende der eigenen
Interrupt-Prozedur muß ein Sprung auf die Timer-Interruptprozedur
des Betriebssystems bei 0071h stehen.
- Es dürfen nur die MEM-Speicher 30...47 benutzt werden
- Das Hauptprogramm
muss in die Interpreterschleife des SIOS-Betriebssystems bei 07E7h
zurückverzweigen.
;Interruprgesteuerte Portausgaben im Hintergrund
CodeAdress 81h 10h
Procedure TimerInterrupt
Inline C0,E0 ;Push Akku
RdMem 30 ;Zwischenspeicher
A+1
WrMem 30
WrPort ;Portausgabe
Inline D0,E0 ;Pop Akku
Inline 02,00,71 ;Ljmp 0071h; Timer-Routine
EndInterrupt
Begin
T0.2ms ;Aufruf alle 0,2ms
WrTCON 01000000b ;Timer 0 stoppen
DPTR 00h 0Bh ;Daten bei 000B = Programmcode bei 800B
Wr@DPTR 02h ;02 81 10, Sprung auf Prozedur "TimerInterrupt
DPTR 00h 0Ch
Wr@DPTR 81h
DPTR 00h 0Dh
Wr@DPTR 10h
WrTCON 01010000b ;Timer 0 starten
Inline 02,07,E7 ;ljmp 07E7h, Rücksprung zur Interpreterschleife
End
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