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Das Kerzenradio

von Michael Hartz


Das erste funktionsfähige Kerzenradio wurde von Michael Hartz entwickelt. Er ist damit der Gewinner des Elexs-Erfinderwettbewerbs. Herzlichen Glückwunsch! Das Radio wird von einem Teelicht und einer Solarzelle betrieben.

Das Radio basiert auf dem Kurzwellenaudion aus der Bastelecke. Allerdings wurde der Schwingkreis für Mittelwelle berechnet. Die Sendereinstellung erfolgt nicht über einen Drehkondensator, sondern durch abgleichbare Spulen, die aus einem alten Autoradio stammen. Zwei solche wurden in Serie geschaltet und die Rückkopplung an die Mitte gelegt. Der Teil zwischen Erde und Rückkopplung hat eine Induktivität von ca. 20-200 µH, der andere ca. 50-500 µH, sodass in Serie zusammen mit einem festen Kondensator von 68 pF der obere Mittelwellenbereich empfangen werden kann (Mein "Ortssender" hat eine Frequenz von 1422 kHz). Die Antenne wurde direkt an das obere Ende des Schwingkreises angeschlossen. Dadurch verringert sich zwar die Trennschärfe etwas, die Sender erscheinen jedoch lauter. Außerdem habe ich zwischen +6 Volt und Erde einen großzügig dimensionierten Elko mit 1000µF geschaltet, einerseits um das Brummen, das durch die Solarzelle verursacht wurde, zu unterdrücken (gelang vollständig), andererseits um das Flackern des Teelichtes etwas auszugleichen. Als Antenne dient ein Kabel von ein paar Meter Länge, ausgelegt im Bastelkeller (die weiße Krokodilklemme), die Erdung geschieht über die schwarze Klemme. Die sonstigen Bauteile habe ich gemäß ihrer Bauanleitung ausgesucht, als Transistoren dienen zwei BC557C (PNP) und ein BC547C (NPN).

Das Kurzwellenaudion aus der Bastelecke

Nun zur Energieversorgung: Ein einziges Teelicht bescheint eine relativ große Solarzelle. Sie hat eine Nennspannung von 8,4 V, erreicht durch das Teelicht jedoch nur etwa 6 V, was prima zum Audion passt. Unter das Teelicht und außen herum wird Alufolie gelegt, sodass zusätzlich Licht der Kerze auf die Solarzelle reflektiert wird. Da das Audion eine Stromaufnahme von unter einem mA hat, reicht das Licht des Teelichtes aus, der Raum kann sonst völlig dunkel sein. Das Radio bezieht seine Energie also nur vom Teelicht. Da zu Gunsten der Stromaufnahme auf eine Verstärkerstufe verzichtet wurde, ist das Audion kaum lauter als ein Detektorempfänger. Durch die Entdämpfung des Schwingkreises ist die Trennschärfe aber deutlich besser, außerdem kommt man mit einer kurzen Antenne aus und braucht auch keine Spezialbauteile wie Germaniumdioden. Wenn man ein Gefühl für die Rückkopplung bekommen hat, kann man sogar auf Mittelwelle mit dem Kerzenradio abends etliche Sender auch aus anderen Ländern empfangen.