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Das universelle Relais-Schaltmodul, Teil 1

Es gibt zahlreiche Aufgaben, die üblicherweise
mit einem Relais gelöst werden. Nur eine davon ist das sog. Stromstoß-Relais,
das über einen einzelnen Taster abwechselnd ein- und ausgeschaltet
wird. Da man meist nur ein normales Relais hat, muss eine geeignete Schaltung
entwickelt werden.
Die Entwicklung dieser Schaltung und einer Platine zu diesem Projekt
erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Elektronik-Shop Emsdetten (www.elektronik-shop-emsdetten.de).
Dort tauchte die Idee erstmals auf, da Kunden oft nach einer solchen Platine
fragen. Alles soll auf der Basis eines üblichen Kammrelais mit zwei
Umschaltkontakten aufgebaut werden.

Grundprinzip des Stromstoßrelais
Außer der Grundfunktion eines Stromstoßrelais sollen noch
weitere Funktionen ermöglicht werden, damit eine Platine möglichst
vielseitig verwendet werden kann. Unter anderem sollte eine direkte Steuerung
durch einen PC, durch ELEXS oder durch das CompuLAB-Interface möglich
sein
Hier das vorläufige Pflichtenheft:
- Kammrelais mit 2 Umschaltkontakten
- Betrieb an 6 V oder 12 V
- Höchste Störsicherheit
- Sicherheitsabstände für Betrieb an 230 V
- Universelle Einsatzmöglichkeiten
- Steuerung auch durch einen PC
- Platine in Industriequalität
Die Grundfunktion ist das Stromstoßrelais. Beliebig viele Tastschalter
können an einer Doppelleitung angeschlossen werden. Jeder Druck auf
eine Taste schaltet den aktuellen Zustand um. Für diese Aufgabe soll
nun eine geeignete Schaltung gesucht werden.
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Ein Transistor-Flipflop
Die Grundlage für das Schaltmodul ist eine Kippschaltung, auch
Flip-Flop genannt. Die Transistorschaltung zeigt ein einfaches Flipflop
mit einer Gleichspannungs-Rückkopplung und insgesamt drei Tastschaltern.
Es handelt sich zunächst um ein RS-Flipflop mit einem Taster für
Reset (Aus) und einen für Set (An). Zusätzlich befindet sich
am Eingang der gewünschte Anschluss für den Umschalt-Taster.
Entscheidend ist hier die Funktion des Elkos. Er lädt sich immer auf
die Kollektorspannung auf, solange der Taster noch nicht gedrückt
ist. Am Kollektor ist aber die Spannung dann hoch, wenn die Basisspannung
klein ist und umgekehrt. Es wird also immer der gegenteilige Zustand der
momentanen Schaltstellung gespeichert und bei Anforderung auf die Basis
übertragen. Dabei entsteht ein kurzer Impuls, der die Schaltung umkippen
lässt.
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Ein Transistor-Flipflop
Die Schaltung wurde diesmal mit einem Kosmos-Baukasten
aufgebaut und getestet, weil das schneller geht als Löten.
Alles funktioniert wie geplant. Am Ausgang könnte man nun ein Relais
anschließen. Allerdings kommen bald erste Zweifel auf, ob so die
endgültige Lösung aussehen kann.
- Der Startzustand der Schaltung ist unbestimmt, nach dem Einschalten
könnte der Ausgang an oder aus sein.
- Der Eingangstaster liegt weder an der Betriebsspannung noch an Masse,
man könnte also niemals mehrere Schaltungen mit gemeinsamen Drähten
verwenden.
- Der Eingang liegt ungeschützt an der Basis. Wenn hier versehentlich
Spannung angelegt wird, brennt der Transistor durch.
- Die Schaltung ist nicht sehr störsicher. Größere elektromagnetische
Impulse können sie umkippen lassen.
- Der Aufwand an einzelnen Bauteilen erscheint relativ hoch.
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Probeaufbau
Der erste Versuch ist also gut, um das Prinzip zu
verstehen. Für die endgültige Lösung müssten jedoch
noch zahlreiche Veränderungen vorgenommen werden. Da scheint es besser,
wenn man nach einer digitalen Schaltung sucht, die diese Aufgabe lösen
kann. In die engere Wahl kommt die CMOS-Reihe 40xx, weil diese ICs mit
Betriebsspannungen zwischen 3 V und 15 V arbeiten. Der zweifache JK-Flipflop-Baustein
CD4027 erscheint ideal für die Aufgabe. |
Das JK-Flipflop 4027
Die Grundschaltung mit dem 4027 ist bestechend einfach. Und sie funktioniert
auch auf Anhieb. Aber leider auch noch nicht ganz perfekt.
Die beiden Eingänge R und S lassen sich problemlos bedienen. Nur
mit dem Takteingang gibt es Probleme: Jeder Taster prellt beim Schalten
einige Male hin und her, das Flipflop schaltet dabei jedesmal um, welcher
Zustand am Ende stehen bleibt, ist Zufall. Also, eine Entprellung muss
entwickelt werden.
Man kann zum Test ein CompuLAB an die Eingänge anschließen
und dabei sogar noch die Widerstände weglassen. Die Betriebsspannung
sollte 5 V sein und vom CompuLAB entnommen werden. Nun funktioniert auch
die Umschaltung wie geplant, denn die Ausgänge des CompuLAB prellen
nicht.
Fazit: Für den endgültigen Einsatz muss die Schaltung noch
verbessert werden. Nötig ist eine Entprellung des Takteingangs und
außerdem ein besserer Schutz für die CMOS-Eingänge.
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Grundfunktionen des 4027
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